Moins!
Interessant und ich dachte, jeder hätte mittlerweile davon gehört, dass die gerissenen Zahnriemen eigentlich die größte Schwäche der VAG-Diesel sind.
Trotzdem muss ich aber sagen, dass die SDIs da weniger gefährdet sind. Die SDI sind ja im Vergleich zu den TDIs viel "humanere" Motoren und technisch auch sehr viel einfacher.
Die Zahnriemenbelastung eines SDI kann man eher mit der eines normalen Benziners vergleichen. Das große Problem der gerissenen Zahnriemen tritt ja eigentlich aus zwei Gründen auf, die allerdings beide nur bei TDIs auftreten:
a) Bei PD-Motoren ist die Belastung des ZR einfach sehr hoch, da über ihn ja die PDEs "angetrieben" werden, mit anderen Worten, es muss eine sehr große Kraft auf die Nockenwelle übertragen werde. Dass das den ZR sehr beansprucht dürfte wohl klar sein.
b) Durch das hohe Drehmoment und die teilweise hohe Leistung des Motors (die natürlich auch über den ZR an die NW übertragen wird) ist der ZR natürlich auch bei Motoren ohne PD stärkeren Belastungen als im normalen Benziner ausgesetzt.
Wie gesagt: Ich persönlich halte die Belastung der ZR beim SDI für genauso gering wie bei jedem gängigen Benziner. Was mich allerdings wundert ist, dass das Wechselintervall trotzdem 90kKm beträgt, das hätte ich jetzt eigentlich nicht erwartet. Andererseits: Besser auf Nummer sicher gehen.
So, aber bevor du jetzt losrennst und allen erzählst da hätte jemand gesagt ich brauch den Zahnriemen nicht wechseln lassen:
Genau das möchte ich dir nich sagen. Ich würde in jedem Fall (und da würde ich noch nicht mal eine Minute drüber nachdenken) den Zahnriemen zum vorgegebenen Zeitpunkt wechseln lassen, alles andere ist unnötiges Risiko und spart langfristig auf jeden Fall kein Geld.
Kurz zur Erklärung: Auch wenn ich den SDI für ein Nischenprodukt halte gehe ich davon aus, dass VW auch bei der Entwicklung und Erprobung dieses Motor genauso akribisch und genau ist/war wie bei jedem anderen "neuen" Motor von VW.
Und wenn das so ist, dann gibt es Gründe für das relativ niedrige Wechselintervall des ZR!
Konkret zum SDI weiß ich jetzt nix, aber ich weiß wie derartige Erprobungen bei VW ablaufen und deshalb würde ich in jedem Fall darauf vertrauen, dass "die" wissen was sie tun
Und zum Schluß noch: Das Wechseln mag nun 400€ kosten. Aber wie lang bist du denn für die 400€ problemlos gefahren bzw. wie lang wirst du nun fahren können ohne erneut 400€ investieren zu müssen?
Über eine Tatsache brauchen wir uns ja nicht zu streiten: Autofahren ist teuer und das war (hoffentlich) auch jedem klar, als er sein Auto erstanden hat.
Und auch das Wechselintervall und die Kosten des ZR Wechsels waren hoffentlich vorher jedem bekannt, es kann sich nun also keiner beschweren.
Jetzt zu sagen ich spare Geld weil ich keine Inspektionen und keinen ZR-Wechsel mache ist in meinen Augen ein Irrglaube. In einem anderen Thread schrieb ich etwas über die Lebensdauer von VW-Motoren. Diese Zahl die ich dort geschrieben hab gilt aber natürlich nur, wenn der Motor bzw. das Auto regelmäßig zu den vorgegebenen Zeitpunkten zu den vorgegebenen Servicearbeiten kommt. Ist das nicht so, dann können bereits kleine Probleme die normalerweise "nebenbei" behoben worden wären zu größeren Problemen führen.
In einem Punkt muss ich mich natürlich meinen Vorpostern anschließen: Mit dem gesparten Geld für Inspektion und ZR-Wechseln kommst du niemals auf den Preis eines ATM und selbst wenn, dann hast du noch keinen "Gewinn" sondern nur keinen Verlust gemacht. Das hauts also auch nicht raus.
Zum Schluß noch: Zu sagen ich fahre sorgsam und deshalb wird mein ZR nicht so stark belastet ist ein Irrglaube. Der Zahnriemen wird allein schon durch bloßes gespannt sein belastet. Wenn du ein Auto 20 Jahre stehen lässt (ohne es zu bewegen), dann dürfte der ZR danach auch ziemlich fertig sein.
So, fertig. Ich schätze mal du hast verstanden was ich dir sagen will, entscheiden musst du natürlich trotzdem selbst.
Arnulf