Skoda Superb: Von der Witzvorlage zum Siegertyp

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… und kennen sie diesen?

Als im Februar dieses Jahres im Rahmen des Genfer Automobilsalons die Ergebnisse des Wettbewerbs Auto 1 veröffentlicht wurden, kam es zu einer Situation, die man auch mit einem gewissen Zeitabstand genießen kann.


Wir sollten bemerken, dass die Veranstaltung von den Redaktionen von vierzehn europäischen Zeitschriften veranstaltet wird, die der Gruppe Auto Europe um das deutsche Auto Bild angehören. Wie bekannt, finden alljährlich unzählige solche Wettbewerbe statt, von den nationalen bis zu den kontinentalen. Alle Veranstalter bemühen sich um eine objektive Bewertung, was nicht immer gelingt. Der Wettbewerb Auto 1 zählt aber zu jenen, denen man glauben kann. Er besteht daran, dass nicht nur die Laien, sondern vor allem Experten dabei etwas zu sagen haben. Der Sieger muss die meisten Punkte sammeln, einerseits von den Lesern der einzelnen Zeitschriften, andererseits von der gewählten Gruppe von Rennfahren, von der fachmännischen Kommission der Techniker und letztendlich von den Chefredakteuren der einzelnen Titel. In die Endwertung sind der Citroën C3, Mazda 6, Mercedes-Benz E, Renault Mégane, Toyota Corolla, VW Tuareg und Škoda Superb aufgestiegen. Last but not least ,wie die Engländer zu sagen pflegen. Der Wagen aus Mladá Boleslav landete unter den Favoriten auf dem 4. Platz der Gesamtwertung, wobei ihn die Fachjury der gewählten europäischen Techniker zum besten Wagen unter allen Fahrzeugen im Wettbewerb bezeichnete. Mit der Fertigungsqualität, der Detailverarbeitung, dem Niveau der Sicherheitsausstattung und mit der ergonomischen Lösung des Innenraums hat der Superb (79 Punkte) gewonnen und er übertraf in dieser Hinsicht auch den Mercedes auf dem 2. Platz (75 Punkte) und den dritten Renault Mégane (58 Punkte), dahinter waren der Mazda 6 und der Toyota Corolla (beide jeweils 51 Punkte), der VW Tuareg belegte den sechsten Platz (47 Punkte), am letzten Platz landete der Citroën C3 (31 Punkte).


Meine Herren, dass sind aber Paradoxe, fällt sicher manchem Zeitgenossen ein. Es ist ja nicht so lange her, da dienten die Automobile aus Mladá Boleslav in Westeuropa als Objekt der verschiedensten Witze, ähnlich wie der Trabbi bei uns. Aber das war einmal…. In den zwölf Jahren, nachdem das Automobilwerk in Mladá Boleslav unter die Fittiche des VW – Konzern übernommen wurde, hat sich an den Škoda-Fahrzeugen wirklich alles verändert. Ohne zu übertreiben kann man sagen, dass wir in der Geschichte der Automobilindustrie kein zweites Beispiel finden würden, wie ein Aschenbrödel zur schonen Prinzessin geworden ist. Es ist eigentlich noch komplizierter. Die Škoda – Automobile zahlten in Europa schon in den 30. Jahren zur Spitze. Der Superb ist ein Beweis dafür. Nämlich der Superb Senior, der im Jahre 1934 vorgestellt wurde. Der Superb Junior, der derzeitige, schließt den Kreis.


Zum ersten Mal erschien die Bezeichnung Superb im Jahre 1934. Damals stellte das Automobilwerk den neuen Typ 640 vor. Die numerische Bezeichnung deutete an, dass sich unter der Haube ein Sechszylinder mit der Leistung von 40 PS befand. Der Wagen war praktisch ein modernisierter Typ 637. Man beabsichtigte ihn den Mittelklassenkunden anzubieten, was aber in der Zeit der ausgehenden Krise das Ziel verfehlte. Interesse bestand entweder an den kleinen Volksfahrzeugen vom Typ Popular, oder an den Luxuslimousinen, was für den Š 637 nicht zutraf – der war irgendwo in der Mitte dazwischen. Und so entstand der Typ Š 640. Er ging vom vorherigen Typ aus, er bekam aber einen verlängerten Rahmen, einen Motor, der mit Erfolg in kleineren Lastfahrzeugen Š 206 eingesetzt wurde, jedoch mit einer um 3mm verkleinerten Bohrung auf Ø 72 x 102 mm (2492 cm³) mit einer Leistung von 40,5 kW (55 PS), welche die Angabe in der Typbezeichnung deutlich überschritten hatte. Der Wagen erreichte eine Geschwindigkeit von 110 km/h bei einem Durchschnittsverbrauch von 14 bis 17 l/100 km. Um anzudeuten, dass es sich dabei um eine markante Innovation handelt, fand sich die Fabrik nicht nur mit der numerischen Bezeichnung ab, sonder sie fügte auch noch die Bezeichnung Superb hinzu, das bedeutet in Englisch „großartig“. Der erste großartige Superb wurde in den Jahren 1934 – 1936 gebaut und insgesamt wurden 201 davon hergestellt.


Daraufhin folgte der Typ Škoda Superb, jetzt schon ohne numerische Bezeichnung. Die grundlegende Änderung war der Motor mit der ursprünglichen Bohrung vom Typ 206 (Ø 75 x 102 mm) mit einem Hubraum von 2704 cm³, verständlicherweise wurde auch die Karosserie kleinen Änderungen unterzogen. Insgesamt entstanden in den Jahren 1936 – 1937 53 diese Fahrzeuge.



Noch im Jahre 1936 kam das nächste Superb – Modell mit einem wiederum stärkeren Motor mit dem Hubraum von 2916 cm³ (Ø 75 x 110 mm) und mit einer Leistung von 47,8 kW (65 PS). Bis 1939 wurden 350 diese Automobile hergestellt. Der gemeinsame Nenner aller dieser Fahrzeuge waren die Sechszylinder SV, ein Ansatz - Zentralträgerrahmen, mit einer Gabelung vorne und mit einem Zentralrohr und der Radstand von 3300 mm. Auf diesen Rahmen wurden Karosserien in Mischkonstruktion gebaut, mit Holzrahmen und Blechpaneelen. Die Kunden konnten zwischen Limousine, Stufenheck, Cabrio wählen, für den medizinischen Dienst wurden auch Sanitätsfahrzeuge hergestellt. Im Jahre 1936 kostete die Limousine Superb mit sechs Sitzen und mit dem Motor 2,7 l volle 63 000 K. Wohlhabende Kunden kauften nur das Chassis, auf das sie sich dann eine maßgefertigte Karosserie bauen ließen. Der Superb von Josef Sodomka aus Vysoké Mýto stellt den Gipfel der damaligen Eleganz dar. Die B-Säule reichte nur in die Hohe der Fenster, damit man die Türscharniere darauf befestigen kann. Die Vordertüren wurden gegen die Fahrtrichtung geöffnet, die Hintertüren dann in Fahrtrichtung, die Hinterräder waren zur Verbesserung der Aerodynamik unter einer abnehmbaren Abdeckung, die herabfallende Kante des vorderen Kotflügels zog der Konstrukteur bis zum hinteren Stoßfänger durch, um die Dynamik des Wagens zu unterstreichen.


Damit war aber die Modernisierung des Superb noch nicht zu Ende. Im Jahre 1938 erschien der Typ OHV mit einem Reihen-Sechszylinder mit dem Hubraum von 3137 cm³ (Ø 80 x 104 mm) und mit einer Leistung von 62,6 kW (80 PS). Dieser Wagen wurde auch noch nach dem zweiten Weltkrieg gebaut, der letzte von den insgesamt 275 wurde im Jahre 1949 montiert. Der fünfte und letzte Typ Superb 4000 entstand im Jahre 1939 und bis 1940 wurden nur 10 Stück gebaut. Er hatte V-8 Motoren mit einem Hubraum von 3991 cm³ (Ø 84 x 90 mm), diese hatten eine Leistung von 70,7 kW (96 PS)/3500 1/min und erreichten eine Geschwindigkeit von 135 km/h.



Wenn die letzten Superbs im Jahre 1949 hergestellt wurden, musste das Automobilwerk auf seinen nächsten Luxuswagen mehr als ein halbes Jahrhundert warten. Als man den Superb II. vorstellte, wurde er recht positiv begrüßt. Nur die britische Presse deutete vorsichtig an, ob die Bezeichnung, also großartig, nicht zu angehoben sei. Eine Klare Antwort gab das Ergebnis des vorerst letzten Jahrgangs des Wettbewerbs Auto 1, vor allem sein technischer Teil. Man kann nichts dagegen tun, selbst die namhafteste Konkurrenz ist weg vom Fenster.



Der Titel der heutigen Folge der Geschichte der Škoda-Fahrzeuge wies darauf hin, dass ein Witz kommen sollte. Sie werden aber keinen über die Škodas hören. Solche sind heute nicht mehr im Umlauf. Aber mit einem Automobilwitz aus der Gegenwart können wir doch dienen. Im Wagen fahren zwei Computer-Experten, einer für die Hardware, der zweite für die Software. Plötzlich wird der Motor still, der Wagen bleibt stehen. Da sagt der Experte für das „Eisen“: „Ich muss mal unter die Haube schauen.“ Darauf sagt der Software-Experte: „Nicht so stürmisch. Wir versuchen zuerst mal aus- und dann wieder einsteigen.“

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