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In der Volkswagen-Gruppe ist Skoda zuständig für die soliden Familienfahrzeuge ohne Schnickschnack, aber mit reellem Preis. Man wolle sich von der Preis- zur Wertmarke wandeln, heißt es bei Skoda im tschechischen Mlada Boleslav. Als «Zielkonkurrent» wird Volvo genannt.
Der Preis des Octavia lässt sich zum Beispiel mit Vierradantrieb und Lederausstattung schon heute auf über 55 000 Mark treiben. Noch höhere Sphären werden ab März 2002 mit dem Superb erklommen, der ersten Luxuslimousine des Hauses seit 1949, als die Produktion des alten Superb eingestellt wurde.
Mit Schrecken hat man bei Skoda Berichte gelesen, der neue Stolz des Hauses basiere auf der Plattform des «China-Passat». China klingt billig, der Superb startet aber zu Preisen ab 44 000 Mark und überbietet damit die entsprechend motorisierte Version des Wolfsburger Bruders. Dafür gibt es einen um gut zehn Zentimeter verlängerten Radstand und eine Beinfreiheit auf der Rückbank, die den Superb zur Chauffeurlimousine prädestiniert. Skoda erhofft sich denn auch Nachfrage seitens der tschechischen Regierung, die sich bislang an den begrenzten Platzverhältnissen im Octavia gestoßen hatte.
Während der Superb in Tschechien, wo Skoda einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent hält, auf die Gruppe der wirtschaftlichen Aufsteiger zielt, hat man im Westen eher die Sparexperten im Auge, «die ihren Champagner bei Aldi kaufen», wie es Technik-Vorstand Wilfried Bockelmann formuliert. «Aber es gibt auch eine ganze Reihe von Kunden, die einfach ein großes, preiswertes Auto haben wollen und anderswo nicht mehr bedient werden.» Um nicht das gleiche Imageproblem wie Opel und Ford zu bekommen, wird der Superb bewusst nicht als Kombi angeboten. «Er soll nicht zum Lastesel werden», so Bockelmann. Bis zu 45 000 Superbs will Skoda im kommenden Jahr absetzen.
Äußerlich trägt die Stufenhecklimousine stolz die von Octavia und Fabia vorgegebenen Familienmerkmale zur Schau: markanter Grill, hohe Gürtellinie, trapezförmige, durch eine Blechfacette eingefasste Rückleuchten. Als Glücksfall betrachtet man bei Skoda vor allem das sofort identifizierbare Gesicht, das auf die Tradition der Marke verweist: «Mit dem Grill haben wir auf Anhieb ein Thema gefunden», sagt der 37-jährige Chefdesigner Thomas Ingenlath. Ehrlichkeit und Solidität sollen unlackierte Stoßleisten und ein hoher Blechanteil ausstrahlen. So sind Türrahmen und B-Säule in Wagenfarbe lackiert.
Verglichen mit seinen Kollegen bei anderen Marken kann Ingenlath kaum mit aufsehenerregenden Studien auf Autosalons glänzen. Skoda hat seine Priorität bisher auf die Präsentation von Serienfahrzeugen gelegt. Natürlich darf hinter verschlossenen Türen trotzdem an Zukunftsvisionen gearbeitet werden. Ein Nischenfahrzeug ist von Skoda aber in nächster Zeit nicht zu erwarten. «Eine vierte Modellreihe wird es erst einmal nicht geben», sagt Technik-Vorstand Bockelmann. «Die nächsten Jahre gehören der Konsolidierung.»
Damit folgt Skoda auch einem Wunsch aus Wolfsburg. VW-Chef Ferdinand Piech hatte kürzlich in Interviews bemängelt, die schöne Tochter aus Mlada Boleslav steigere zwar kontinuierlich ihren Absatz, verdiene aber zu wenig Geld. Am Hauptstandort Skodas wurden deshalb zur Steigerung der Produktivität schon in diesem Jahr rund 900 Stellen abgebaut. Immer noch ist aber fast die Hälfte der rund 45 000 Einwohner Mlada Boleslavs bei Skoda beschäftigt - man merkt es an den tristen Wohnblöcken, die die hübsche Altstadt mit ihren barocken Zwiebeltürmen umzingeln. Das frühere Jungbunzlau wurde im zehnten Jahrhundert gegründet, Wolfsburg und Volkswagen erst 1938. In Sachen Tradition ist die Tochter der Mutter deutlich voraus.
Der Preis des Octavia lässt sich zum Beispiel mit Vierradantrieb und Lederausstattung schon heute auf über 55 000 Mark treiben. Noch höhere Sphären werden ab März 2002 mit dem Superb erklommen, der ersten Luxuslimousine des Hauses seit 1949, als die Produktion des alten Superb eingestellt wurde.
Mit Schrecken hat man bei Skoda Berichte gelesen, der neue Stolz des Hauses basiere auf der Plattform des «China-Passat». China klingt billig, der Superb startet aber zu Preisen ab 44 000 Mark und überbietet damit die entsprechend motorisierte Version des Wolfsburger Bruders. Dafür gibt es einen um gut zehn Zentimeter verlängerten Radstand und eine Beinfreiheit auf der Rückbank, die den Superb zur Chauffeurlimousine prädestiniert. Skoda erhofft sich denn auch Nachfrage seitens der tschechischen Regierung, die sich bislang an den begrenzten Platzverhältnissen im Octavia gestoßen hatte.
Während der Superb in Tschechien, wo Skoda einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent hält, auf die Gruppe der wirtschaftlichen Aufsteiger zielt, hat man im Westen eher die Sparexperten im Auge, «die ihren Champagner bei Aldi kaufen», wie es Technik-Vorstand Wilfried Bockelmann formuliert. «Aber es gibt auch eine ganze Reihe von Kunden, die einfach ein großes, preiswertes Auto haben wollen und anderswo nicht mehr bedient werden.» Um nicht das gleiche Imageproblem wie Opel und Ford zu bekommen, wird der Superb bewusst nicht als Kombi angeboten. «Er soll nicht zum Lastesel werden», so Bockelmann. Bis zu 45 000 Superbs will Skoda im kommenden Jahr absetzen.
Äußerlich trägt die Stufenhecklimousine stolz die von Octavia und Fabia vorgegebenen Familienmerkmale zur Schau: markanter Grill, hohe Gürtellinie, trapezförmige, durch eine Blechfacette eingefasste Rückleuchten. Als Glücksfall betrachtet man bei Skoda vor allem das sofort identifizierbare Gesicht, das auf die Tradition der Marke verweist: «Mit dem Grill haben wir auf Anhieb ein Thema gefunden», sagt der 37-jährige Chefdesigner Thomas Ingenlath. Ehrlichkeit und Solidität sollen unlackierte Stoßleisten und ein hoher Blechanteil ausstrahlen. So sind Türrahmen und B-Säule in Wagenfarbe lackiert.
Verglichen mit seinen Kollegen bei anderen Marken kann Ingenlath kaum mit aufsehenerregenden Studien auf Autosalons glänzen. Skoda hat seine Priorität bisher auf die Präsentation von Serienfahrzeugen gelegt. Natürlich darf hinter verschlossenen Türen trotzdem an Zukunftsvisionen gearbeitet werden. Ein Nischenfahrzeug ist von Skoda aber in nächster Zeit nicht zu erwarten. «Eine vierte Modellreihe wird es erst einmal nicht geben», sagt Technik-Vorstand Bockelmann. «Die nächsten Jahre gehören der Konsolidierung.»
Damit folgt Skoda auch einem Wunsch aus Wolfsburg. VW-Chef Ferdinand Piech hatte kürzlich in Interviews bemängelt, die schöne Tochter aus Mlada Boleslav steigere zwar kontinuierlich ihren Absatz, verdiene aber zu wenig Geld. Am Hauptstandort Skodas wurden deshalb zur Steigerung der Produktivität schon in diesem Jahr rund 900 Stellen abgebaut. Immer noch ist aber fast die Hälfte der rund 45 000 Einwohner Mlada Boleslavs bei Skoda beschäftigt - man merkt es an den tristen Wohnblöcken, die die hübsche Altstadt mit ihren barocken Zwiebeltürmen umzingeln. Das frühere Jungbunzlau wurde im zehnten Jahrhundert gegründet, Wolfsburg und Volkswagen erst 1938. In Sachen Tradition ist die Tochter der Mutter deutlich voraus.