Offiziele Erklärung von Skoda zur Servolenkung
Komfortabel und Präzise, so wünschen sich Autofahrer die Lenkung. Die Zeiten, in denen man mit Muskelkraft die Fahrrichtung änderte, wünscht sich wohl niemand mehr zurück und speziell Frauen kennen das Gefühl beim Einparken: schmerzvolles Kurbeln bis zur Erschöpfung. In der Modellreihe Fabia gehört Lenkarbeit zur Vergangenheit, denn erstmals kommt bei Skoda eine neue Servolenkung mit elektrischem Pumpenantrieb als Fahrerunterstützung zum Einsatz.
Während der Fabia in der Basismotorisierung noch über eine mechanische Zahnstangen-Lenkung verfügt (Ritzel und Zahnstange übertragen die Lenkkräfte; das Drehverhältnis Lenkrad zum Zahnstangenhub bestimmt den Kraftaufwand für den Autofahrer), besitzen die restlichen Varianten eine elektrohydraulische Servolenkung: ein kleiner Elektromotor kombiniert mit einer hydraulischen Servolenkpumpe und einer konventionellen Zahnstangenlenkung. Die Module dieser Lenkanlage umfassen den Servoölbehälter, die Pumpe und die Ansteuerelektronik, die im Motorpumpenaggregat vereinigt sind.
Übliche hydraulische Servolenkungen werden permanent über Riemen vom Verbrennungsmotor angetrieben, laufen somit häufig umsonst mit. Anders die Fabia-Lenkunterstützung: die elektrische gesteuerte Pumpe erzeugt nur Systemdruck, wenn er zur Unterstützung der Lenkkräfte benötigt wird. Da der kleine Elektromotor nur bedarfsabhängig arbeitet, verbraucht er auch weniger Energie: 0,1 bis zu 0,2 Liter Kraftstoff je 100 Kilometer weniger; dieses summiert sich für einen Durchschnittsfahrer im Jahr auf 13 bis 26 Liter Ersparnis.
Gegenüber in dieser Klasse vergleichbaren Lenkungen hängt die des Fabia vom jeweiligen Lenkradeinschlag und von der Fahrgeschwindigkeit ab. So nimmt bei höheren Geschwindigkeiten die Kontaktkraft Fahrbahn/Reifen ab, der Lenkkraftbedarf ist geringer. Je nach gefahrener Geschwindigkeit senkt sich auch die Drehzahl des Pumpenaggregats auf ein Minimum bis zu einer Art Stand-by-Betrieb. Erst bei niedrigem Tempo und beim Einparken, wenn das Lenkrad eingeschlagen wird, baut sie mehr Öldruck auf und unterstützt den Fahrer somit beim Lenken.
Um eine präzise Steuerung zu erreichen, erfasst ein spezieller Sensor im Lenkgetriebe den genauen Lenkeinschlag, weitere Daten liefert das Bordnetz, beispielsweise Sensordaten zur momentanen Geschwindigkeit. Denn das Motorpumpenaggregat ist in die CAN-Bus-Umgebung (Controller Area Network) eingebunden, über das verschiedene Daten gesammelt und ausgetauscht werden. So stehen wechselseitig Signal auch für andere Komponenten bereit wie Daten aus dem ESP (Elektronisches Stabilitäts Programm).
Für die Zukunft der Lenkung plant man schon weiter: Um auch noch das letzte Gramm Gewicht einzusparen und damit den Kraftstoffverbrauch weiter zu verringern, denken die Entwickler über Leichtbau nach. Möglichkeiten wären mehr Aluminiumteile und der Einsatz von Magnesium.