Die eScooter sind bei den Zustellern gern gesehen (meine Frau und mein Schwager arbeiten bei der Post).
Meine DHL Stamm-Zusteller habe ich seinerzeit dazu aus Interesse befragt.
Seine klare Ansage:
für den Einsatz hier im Speckgürtel von Berlin, speziell auf seiner Linie, taugen die nichts.
Hauptgrund: Ladefläche/Volumen viel zu klein.
Nebengrund: auch die Reichweite sei unzureichend für seine insgesamt recht lange Tour.
Ich habe so ein E-Fahrzeug der Post hier auch noch nicht gesehen.
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E-Busse der Berliner Verkehrsbetriebe fahren übrigens schon eine Weile auf meiner Stamm-Linie. Bin Kunde.
Wenn sie fahren, sind sie aus meiner Sicht als Passagier OK.
Ein Bus, wie ein Bus. Nix besonderes.
Subjektiv: sie sind auch schon beim
Klimawandel-Winter (ca. 0 Grad Celsius) im Inneren unangenehm kühl.
Obwohl die Heizung (Wärmepumpe+Gebläse?) nervigen Krach im Innenraum macht.
Ein wirkliches Heizgefühl habe in diesen Bussen nie empfunden.
Das können Straßenbahnen und S-Bahnen auch bei sehr tiefen Temperaturen besser.
Sofern die Passagier die Türen (per Knopfdruck) in Eigeninitiative schließen
Auch sonst sehe ich als Passagier keine besonderen Vorteile dieser Busse im Vergleich zu Diesel-Bussen.
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Als Ingenieur sehe ich einen sehr großen Nachteil:
gerade im Linienverkehr ist es völlig ungewiss, wie viele Leute im Bus sitzen werden.
Wie oft eigentlich muss die riesige Masse der Akkus in so einem Bus durch die Gegend gefahren, an Ampel gebremst und beschleunigt werden???
Wenn - z. B. Sonntags morgen um 7:00 - der Fahrplan sagt:
jetzt muss der Bus vom Speckgürtel raus, rein nach Berlin zur S-Bahnstation fahren.
Aber sowohl die Berliner, als auch die Bewohner des Speckgürtels noch im Tiefschlaf sind.
Noch eine Beobachtung:
Als es hier nun
normal Februar - kalt wurde (- 5 bin -10 oC), waren diese Busse nicht mehr zu sehen im Linienbetrieb.
Für die Verfechter der E-Mobilität gebe ich zu:
Natürlich kann es sein, dass ich im falschen Moment auf die Straße geschaut habe...
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Ausnahmslos jeden Fahrer habe ich als interessierter Passagier zu seiner Einschätzung zu diesen Bussen befragt.
Krasse Ablehnung habe ich genauso wenig zu hören bekommen, wie volle Begeisterung.
Tendenziell bewerte ich meine - eindeutig nicht repräsentativen - Umfragen so:
Das Fahrverhalten der Busse gefällt den Fahrern schon, insbesondere die zügige/gleichmäßige Beschleunigung.
Dass die Busse eher leise sind, hat ihrem Urteil kaum eine Rolle gespielt.
Da vorne hören sie kaum einen Unterschied zu einem Diesel-Bus.
Dafür klappert an allen denkbaren Stellen viel zu viel,
was Fahrgeräusche auf den hier normalen Kopfsteinpflaster übertönt.
(Private Frage: warum sind Linien-Busse generell so schlecht gefedert?)
Die Reichweite haben sie allesamt als "nicht so toll" einschätzt,
aber da sie nach Zeit bezahlt werden, ist ihnen das völlig egal.
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Thema: reale Wintertemperaturen:
Die Tage gab es in den Medien ein Foto das zeigte, wie mehre Polizisten mitten in Berlin so einen E-Bus wegschieben musste.
Weshalb/Wohin auch immer....
In einer Berliner Tageszeitung wurde ziemlich in Frage gestellt, ob der Beschluss der rot-rot-grünen Regierung richtig war, per Großauftrag an einen bevorzugten Lieferanten einen Großteil der Busse auf die sündhaft teure E-Batterie-Versionen umzustellen.
Welche in den kalten Tagen - zumindest teilweise - von dieselbetriebenen Fahrzeugen zurück auf den heimatlichen Betriebshof geschleppt werden mussten. Zur Ladestation....
Nur die wenigen Busse, die an den Endhaltestellen Ladepunkte
und genügend Zeit hatten zum Nachladen, waren in diesen Tagen brauchbar.