@emmA3
Ein wenig mehr Sachlichkeit könnte hier nicht schaden.
Ein Autoverkäufer verdient im Schnitt pro verkauftes Auto ca. 400 - 600 Euro, egal, für welchen Rabatt er den raushaut, den Rest kriegt der Chef, der natürlich auch leben soll.
ABER:
Den Großteil ihres Geschäftes machen die Autohäuser mit gewerblichen Abnehmern, also über die Stückzahlen, die ebenfalls von dem Autokonzern vergütet werden.
Die zahlen aber wirklich keine Listenpreise, sondern eben jene, die Vermittler wie die o.g. bekommen. Das Autohaus muss etwas daran verdienen, über welche Vergütungswege auch immer, sonst würden die nicht so weit runtergehen.
So, ziehe ich jetzt mal die 400-600 Euro für den Autoverkäufer ab, die er trotzdem erhält, weil der Vermittler dort im Autohaus ja einen Verkäufer als Ansprechpartner hat ( wir erhalten den Vertrag direkt vom Händler bzw. einem seiner Verkäufer, der fast für lau die Kohle einstecken darf, ohne Kunden voll labern zu müssen, ohne Probefahrten zu organisieren), dann spare ich im Beispiel des Neuwagens für meine Frau schlappe 6.600 Euro. Für einen 20er oder von mir aus 500 Euro Differenz hätte ich das wahrscheinlich gar nicht gemacht. Aber der Händler hatte seine Chance und war schlichtweg zu teuer.
Abgesehen davon, dass wir hier in Deutschland sowieso die höchsten Nettopreise für Neuwagen abdrücken dürfen, verdient also der Verkäufer dennoch sein Geld und das 'Autohaus wird es durch die großen Stückzahlen, die es zusätzlich durch diesen Vertriebsweg absetzt, überleben.
Dem Händler gestehst Du das Handeln zu, mir als Verkäufer nicht. Ist schon unfair, oder? Ich muss für mein Geld auch arbeiten, sogar im Vertrieb, und auch mir gehen durch das www Verträge flöten. Ist okay, das nennt sich freie Marktwirtschaft und mein AG passt sich an und nutzt ebenfalls diese Kanäle. Und auch mit diesen Verträgen verdienen wir Geld, aus dem letztlich auch mein Gehalt bezahlt wird. Und dieses fällt nicht so üppig aus, als dass ich 6500 Euro verschenken könnte.
Zudem ist dieser Internetpreis nicht unrealistisch, sondern wird in den nächsten Tagen durch die Zusendung eines Kaufvertrags verifiziert.
Und zum guten Schluss:
Ja, ich bekenne mich schuldig. Schuldig, bei den Discountern die Angebote zu nutzen. Warum?
Ganz einfach: weil ich dadurch Geld für andere Investitionen übrig habe, mit denen ich wiederum Gehälter und Arbeitsplätze sichere.
Dazu mal ein exemplarisches Beispiel:
Mein Skoda "sparte" als TZ mal eben 7.000 Euro.
2.150 Euroinvestierte ich in ein gebrauchtes Motorrad
600 Euro gingen in Verschleiß- und Ersatzteile
Für den Sommerurlaub gingen ca. 3000 Euro drauf ( in Deutschland, das Geld bleib also in unserer Volkswirtschaft)
Dann habe ich dem freundlichen Morgan - Händler 450 Euro in die Geldkassette gespült, damit ich einen Tag Three-Wheeler fahren durfte
Mein Skoda bekam einen Sportauspuff ( 300 Euro) ein Fahrwerk ( 800 Euro ), neue Lautsprecher ( 300 Euro)
All das hätte ich nicht kaufen können, hätte ich die gesamte Knete dem Skoda-Autohändler regulär über den Tisch geworfen.
Ich habe also mit meiner "gesparten Kohle" weit in die Wirtschaft gestreut, mein Eigentum gemehrt und mich vom Geld unterhalten lassen, Arbeitsplätze in unterschiedlichen Branchen gesichert und nicht nur Konzerngewinne erhöht, von denen weder der Autohändler noch der Verkäufer profitiert.
Irgendwie clever....