Hallo,
die Verbundlenkerhinterachse ist die, bei frontgetriebenen Kompaktlimousinen verbreitetste Bauart der Hinterachse (weil preiswert, simpel nur zweifach gelagert und platzsparend). Warum kein Stabi? Ganz einfach, weil die Achse der Stabi ist! Sieh Dir mal die Form an (wie ein sehr breites "U", entsprechend einem Stabi). Und damit das auch funzt, sind diese Verbundlenkerachsen nicht aus torsionssteifen Rohren, sondern aus Ovalprofilen entsprechender Materialqualität zusammengeschweißt, welche eine definierte Torsion (Verdrehung) zulassen. Denkbar sind auch Konstruktionen mit quasi "aufgeschnallten" zusätzlichen Stabilisatoren oder halboffene Profile mit innenliegenden zusätzlichen Stabilisatoren. Damit könnte man das Eigenlenkverhalten eines Fahrzeugs individuell abstimmen. Aber in den meisen Fällen muss man mit der Weichheit oder Steifheit der serienmäßigen Abstimmung zurechtkommen.
Wenn man sich z.B. trac-test Aufnahmen ansieht, kann man die Verbundlenkerhinterachsen problemlos daran erkennen, dass das kurveninnere Hinterrad sehr bald (aber ungefährlich) den Bodenkontakt verliert. Genau so als ob die Federung kaum einen Negativfederweg hätte. Hat sie aber, nur ist der für das kurveninnere Rad (bei sog. Rollmomenten um die Längsachse) nicht nutzbar, weil das stark eingefederte kurvenäußere Hinterrad über die Verbundlenkerehinterachse das innere mit nach oben drückt. Wäre die Achse total starr, würde das Auto das Beinchen noch schneller heben, so bleibt es um das Maß der Trosion der Achse länger am Boden.
Die Konstruktion ist also schon o.k. und ohne Übertreibung hunderttausendfach bewährt.
L.G.
Günter