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Das Head-up-Display macht's möglich: Der grüne Pfeil, mit dem das Navigationssystem den Weg weist, schwebt frei über der Motorhaube. Ab Sommer wird das Fahrerassistenzsystem, das dem Autofahrer den gefährlichen Blick nach unten ersparen soll, im neuen 5er BMW in Großserie gehen.
Zahlreiche Informationen im Kombiinstrument, am Bildschirm des Bordcomputers oder auf dem Display des Navigationssystems sollen Fahrern moderner Autos das Leben im Straßenverkehr erleichtern, binden aber auch ein gehöriges Maß an Aufmerksamkeit. Abhilfe schaffen könnte ein so genanntes Head-up-Display (HUD), das wichtige Daten und Hinweise direkt in die Frontscheibe projiziert. Weil der Fahrer sie dadurch immer im Blick hat, könnte sich die Informationsverarbeitung im Fahrzeug tiefgreifend verändern.
Als erster europäischer Automobilhersteller will BMW im Sommer ein solches System in Großserie auf den Markt bringen: Als Option wird es in der neuen 5er Limousine erhältlich sein. HUDs sind in der Luftfahrt gang und gäbe, waren im Auto aber bislang kaum verbreitet. In Europa war nach Angaben der Presseabteilung von General Motors in Rüsselsheim nur die Chevrolet Corvette entsprechend bestückt.
Der Aufpreis für die BMW-"Sehhilfe" liegt nach Angaben von Pressesprecher Alfred Broede in München bei etwa 1300 Euro. Das "Daten-Kino" leiste einen bedeutenden Beitrag zur Sicherheit, indem es fahrerrelevante Informationen im direkten Sichtfeld des Fahrers anzeigt. Der Fahrer könne jederzeit selbst bestimmen, was auf dem etwa 18 mal 9 Zentimeter großen Display zu sehen ist. Möglich seien die Anzeige der Geschwindigkeit, Hinweise des Navigationssystems oder Warnmeldungen.
Technisch setzt das HUD laut Zulieferer Siemens VDO Automotive in Schwalbach (Hessen) auf eine starke Lichtquelle, mit der alle relevanten Daten von einem TFT-Display mit 65.000 Bildpunkten weitgehend frei konfigurierbar und in Farbe über mehrere Spiegel auf die Frontscheibe projiziert werden. Mit den teilweise beweglichen Spiegeln wird demnach nicht nur die Krümmung der Windschutzscheibe ausgeglichen, sondern auch die jeweils individuelle Sitzposition des Fahrers berücksichtigt. Das System lässt sich laut Unternehmenssprecher Winterhagen auch bei starker Sonneneinstrahlung ablesen. Über einen speziellen Helligkeitssensor werde die Leuchtstärke zudem permanent kontrolliert und angepasst, so dass der Fahrer auch nachts nicht geblendet wird.
Der Fahrer sieht die Projektion wie beim Blick in einen Spiegel jedoch nicht direkt an der Glasoberfläche, sondern in rund zwei Metern Abstand frei schwebend über der Motorhaube. Dort kann er wichtige Informationen schnell und präzise erfassen, ohne den Blick von der Straße abwenden zu müssen.
Während ein Durchschnittsfahrer für das Ablesen der aktuellen Geschwindigkeit aus dem Kombiinstrument laut Siemens VDO Automotive etwa eine Sekunde benötigt und in dieser Zeit bei Tempo 50 bereits 14 Meter zurücklegt, wird die Zeit für die Informationsaufnahme mit dem HUD halbiert. Der Grund dafür ist, dass sich die Augen nicht erst von der Fern- auf die Nahsicht umstellen müssen. Bei älteren Fahrern, deren Augen sich beim Wechsel zwischen verschiedenen Entfernungen langsamer umstellen, sei der Gewinn an potenziellem Bremsweg sogar nach größer, sagt Unternehmenssprecher Johannes Winterhagen.
Das HUD im neuen 5er BMW ist nicht die erste "Sehhilfe" von BMW: Schon im vergangenen Jahr hat der Hersteller nach eigenen Angaben ein ähnliches System für den Einsatz in der Formel 1 entwickelt. Dort werden Informationen aus der Motorsteuerung sowie Kommandos der Box oder der Teamleitung auf ein sechs mal acht Millimeter großes Display ins Visier des Fahrerhelmes eingespielt.
Doch Verkehrsteilnehmer müssen weder 5er BMW noch Chevrolet Corvette fahren und auch nicht auf eine käufliche Version des neuen Formel-1-Helms warten, wenn sie die Informationen stets im Blick haben möchten. Erste Head-up-Displays werden bereits sogar zur Nachrüstung angeboten. So hat der Zubehörlieferant in.pro aus Hamburg für rund 300 Euro ein entsprechendes System angekündigt, das bei fast allen Fahrzeugtypen nachträglich eingebaut werden kann.
Marktbeobachter rechnen daher damit, dass schon bald eine ganze Reihe europäischer Fahrzeuge mit elektronischen Helfern wie dem Head-up-Display ausgerüstet werden - mittelfristig sogar in Kombination mit einem Nachtsichtgerät. Solche Fahrerassistenzsysteme sind nach Einschätzung der Unternehmensberatung Frost & Sullivan aus Frankfurt der bestimmende Trend in der Automobiltechnik der kommenden Jahre.
Quelle
Zahlreiche Informationen im Kombiinstrument, am Bildschirm des Bordcomputers oder auf dem Display des Navigationssystems sollen Fahrern moderner Autos das Leben im Straßenverkehr erleichtern, binden aber auch ein gehöriges Maß an Aufmerksamkeit. Abhilfe schaffen könnte ein so genanntes Head-up-Display (HUD), das wichtige Daten und Hinweise direkt in die Frontscheibe projiziert. Weil der Fahrer sie dadurch immer im Blick hat, könnte sich die Informationsverarbeitung im Fahrzeug tiefgreifend verändern.
Als erster europäischer Automobilhersteller will BMW im Sommer ein solches System in Großserie auf den Markt bringen: Als Option wird es in der neuen 5er Limousine erhältlich sein. HUDs sind in der Luftfahrt gang und gäbe, waren im Auto aber bislang kaum verbreitet. In Europa war nach Angaben der Presseabteilung von General Motors in Rüsselsheim nur die Chevrolet Corvette entsprechend bestückt.
Der Aufpreis für die BMW-"Sehhilfe" liegt nach Angaben von Pressesprecher Alfred Broede in München bei etwa 1300 Euro. Das "Daten-Kino" leiste einen bedeutenden Beitrag zur Sicherheit, indem es fahrerrelevante Informationen im direkten Sichtfeld des Fahrers anzeigt. Der Fahrer könne jederzeit selbst bestimmen, was auf dem etwa 18 mal 9 Zentimeter großen Display zu sehen ist. Möglich seien die Anzeige der Geschwindigkeit, Hinweise des Navigationssystems oder Warnmeldungen.
Technisch setzt das HUD laut Zulieferer Siemens VDO Automotive in Schwalbach (Hessen) auf eine starke Lichtquelle, mit der alle relevanten Daten von einem TFT-Display mit 65.000 Bildpunkten weitgehend frei konfigurierbar und in Farbe über mehrere Spiegel auf die Frontscheibe projiziert werden. Mit den teilweise beweglichen Spiegeln wird demnach nicht nur die Krümmung der Windschutzscheibe ausgeglichen, sondern auch die jeweils individuelle Sitzposition des Fahrers berücksichtigt. Das System lässt sich laut Unternehmenssprecher Winterhagen auch bei starker Sonneneinstrahlung ablesen. Über einen speziellen Helligkeitssensor werde die Leuchtstärke zudem permanent kontrolliert und angepasst, so dass der Fahrer auch nachts nicht geblendet wird.
Der Fahrer sieht die Projektion wie beim Blick in einen Spiegel jedoch nicht direkt an der Glasoberfläche, sondern in rund zwei Metern Abstand frei schwebend über der Motorhaube. Dort kann er wichtige Informationen schnell und präzise erfassen, ohne den Blick von der Straße abwenden zu müssen.
Während ein Durchschnittsfahrer für das Ablesen der aktuellen Geschwindigkeit aus dem Kombiinstrument laut Siemens VDO Automotive etwa eine Sekunde benötigt und in dieser Zeit bei Tempo 50 bereits 14 Meter zurücklegt, wird die Zeit für die Informationsaufnahme mit dem HUD halbiert. Der Grund dafür ist, dass sich die Augen nicht erst von der Fern- auf die Nahsicht umstellen müssen. Bei älteren Fahrern, deren Augen sich beim Wechsel zwischen verschiedenen Entfernungen langsamer umstellen, sei der Gewinn an potenziellem Bremsweg sogar nach größer, sagt Unternehmenssprecher Johannes Winterhagen.
Das HUD im neuen 5er BMW ist nicht die erste "Sehhilfe" von BMW: Schon im vergangenen Jahr hat der Hersteller nach eigenen Angaben ein ähnliches System für den Einsatz in der Formel 1 entwickelt. Dort werden Informationen aus der Motorsteuerung sowie Kommandos der Box oder der Teamleitung auf ein sechs mal acht Millimeter großes Display ins Visier des Fahrerhelmes eingespielt.
Doch Verkehrsteilnehmer müssen weder 5er BMW noch Chevrolet Corvette fahren und auch nicht auf eine käufliche Version des neuen Formel-1-Helms warten, wenn sie die Informationen stets im Blick haben möchten. Erste Head-up-Displays werden bereits sogar zur Nachrüstung angeboten. So hat der Zubehörlieferant in.pro aus Hamburg für rund 300 Euro ein entsprechendes System angekündigt, das bei fast allen Fahrzeugtypen nachträglich eingebaut werden kann.
Marktbeobachter rechnen daher damit, dass schon bald eine ganze Reihe europäischer Fahrzeuge mit elektronischen Helfern wie dem Head-up-Display ausgerüstet werden - mittelfristig sogar in Kombination mit einem Nachtsichtgerät. Solche Fahrerassistenzsysteme sind nach Einschätzung der Unternehmensberatung Frost & Sullivan aus Frankfurt der bestimmende Trend in der Automobiltechnik der kommenden Jahre.
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