
gunarlive
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- Skoda Superb Sportline 2,0TDI
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Nach dem ersten Monat mit 5.000km möchte ich gerne meine ersten Erfahrungen mit meinem neuen Superb teilen. Es handelt sich um einen 150PS-Diesel Combi Sportline mit Handschaltung, der als Firmenleasing-Fahrzeug betrieben wird. Die genauen Ausstattungsdetails siehe hier:
Der Škoda Konfigurator (Code: KJ2U3J)
Kurz zu meiner Fahrzeughistorie, um meine Vergleichsbasis zu verstehen:
Ende 2020 durfte ich mich wieder für ein neues Firmenfahrzeug entscheiden, wobei grundsätzlich zwischen Mercedes, BMW, Opel, Ford, VW, Audi und Skoda gewählt werden kann. Maßgebliche finanzielle Entscheidungskriterien waren einerseits die Leasingrate und andererseits die Grenze von 138g CO2 aufgrund der österreichischen Versteuerungssätze (Regelsatz 1,5% des Kaufpreises, über dem Grenzwert 2,0%).
Nach 7 Jahren BMW wollte ich eigentlich aus Gewohnheit wieder eine 2er Gran Tourer bestellen. Allerdings mit etwas veränderter Ausstattung. Ein Punkt der mich am Gran Tourer auf Dauer am meisten gestört hat, war das bockige Sportfahrwerk iVm den Runflat-Reifen, also kam nur das adaptive Fahrwerk in Frage. Dies insbesondere auch, da sowohl Frau als auch die beide Kinder nicht müde wurden, das zu bemängeln.
Also habe ich einige Ausstattungsvarianten von diversen Händlern und Leasinggesellschaften durchrechnen lassen. Interessanterweise waren die Leasingkonditionen des Gran Tourer trotz gleichem Kaufpreis gegenüber 2017 deutlich schlechter (schlechter Wiederverkaufswert aufgrund des nahenden Modellendes?).
Parallel habe ich den Superb als Vergleich durchrechnen lassen. Bei ebenfalls gleichem Kaufpreis lag die Leasingrate deutlich darunter. Nachdem ich mit dem alten Superb schon gute Erfahrungen gemacht hatte, habe ich mich schließlich doch für diesen entschieden.
Zur Ausstattung folgende Anmerkungen:
Optik
Da mir das Sortiment von Mercedes, Opel und Ford optisch wenig zusagt, kamen nur Modelle von BMW, VW, Audi und Skoda in die engere Auswahl. Neben diversen BMW-Modellen empfinde ich den Superb trotz des älteren Designs als „sportlich“ und sehr ansprechend. Besonders das Langgestreckte empfinde ich sehr gefällig. Wie schon geschrieben, würden dem Superb aufgrund der Fahrzeuggröße 19-Zöller gut tun, aber die 18-Zöller gehen auch gerade noch. Darunter sehen die Räder sehr verloren auf dem Auto aus. Zur Farbe Steel Grey habe ich schon sehr viel positives Feedback bekommen. Ein großer Vorteil davon ist zusätzlich die Schmutzunempfindlichkeit.
Alles in allem bin ich mit meiner Wahl aus optischen Gründen sehr zufrieden.
Sitzkomfort
Nachdem ich auch mal sehr lange Strecken unterwegs bin, spielt der Sitzkomfort eine große Rolle. Als beste Sitze bisher empfand ich die Sportsitze im 3er BMW. Jene im 2er waren sehr ähnlich, wenn auch nicht ganz auf diesem Niveau.
Die Superb-Sportsitze finde ich straff aber trotzdem bequem. Auch die integrierten Kopfstützen machen sich sehr gut. Durch meine schmalen Oberkörper vermisse ich die verstellbaren Wangen der Lehnen der BMWs, ist aber nicht so, dass ich unkontrolliert hin und her rutsche.
Bei längeren Fahrten und entspannter Beinhaltung drücken die Wangen der Sitzfläche ein wenig gegen die Oberschenkel, aber nicht so, dass es unangenehm wird.
Hätte aufgrund der Erfahrungen aus den BMWs gerne auch die manuell ausziehbaren Schenkelauflagen gehabt. Warum diese aber nur iVm dem elektrischen Beifahrersitz zu haben sind, hat sich mir nicht erschlossen. Hab dann aus Kostengründen darauf verzichtet und ehrlich gesagt, so richtig vermisst habe ich diese dann doch nicht.
Zusammengefasst können auch lange Strecken sehr entspannt sitzend zurückgelegt werden.
Fahrkomfort
Die letzten beiden BMWs hatten beide das M-Sportfahrwerk verbaut. Im 3er war dieses straff und passend zur Charakteristik des Autos. Im 2er hingegen eher eine Zumutung, zumindest auf schlechter Fahrbahn. Daher wollte ich dieses Mal unbedingt ein adaptives Fahrwerk (DCC). Dieses ist im Superb sehr komfortabel abgestimmt. Gemeinsam mit dem langen Radstand ergibt sich dadurch ein sehr angenehmes Reisen (insbesondere im Comfort-Modus).
Der Sportmodus lässt das Fahrwerk schon straffer werden, allerdings entspricht das eher dem Normal-Modus der BMWs. Empfinde ich aber nicht unbedingt als Nachteil, da der Superb kein Landstraßenräuber sondern komfortabler Reisebegleiter sein soll.
Was ich als sehr angenehm empfinde, ist die Ruhe im Auto nicht zuletzt aufgrund der geräuschdämmenden Scheiben. Bei über 200km/h (auf einer kurzen Strecke unbegrenzter deutschen Autobahn) ist es immer noch relativ ruhig. Im 2er hatte ich dieselbe Geräuschkulisse schon bei etwa 160km/h.
Fahrdynamik
Bei den BMWs habe ich besonders die agilen und durchzugsstarken Motoren mit 184PS (3er) bzw. 150PS (2er) geliebt. Der Superb war zumindest die ersten Kilometer aus dem Drehzahlkeller heraus doch um einiges behäbiger. Besonders im Eco-Modus ging nicht wirklich viel weiter. Aber auch der Sport-Modus hat seinem Namen keine Ehre gemacht. Nach der ersten Einfahrphase hat sich dies etwas gelegt, allerdings ist die 150PS-Maschine kein Ausbund an Dynamik. Aber auch hier gilt: Zum entspannten Reisen reicht es allemal.
Assistenzsysteme
War noch nie ein Fan der ganzen Helferleins, auch wenn man sich mit der Zeit daran gewöhnt. Meine bisherigen Fahrzeuge hatten nur „einfache“ Tempomaten und weder Spurhalte- noch Spurwechselassistenten.
Der Spurehalteassistent ist grundsätzlich ok, wenn auch etwas „linkslastig“. Dies macht sich in engen Baustellenbereichen mit Betonleitwand auf der rechten Seite bemerkbar. Da würde sich der Assistent schon sehr nah an die benachbarte Linke Spur bewegen. In diesen Situationen daher lieber manuell eingreifen.
Den Spurwechselassistenten empfinde ich als hilfreich, wenn auch nicht unbedingt notwendig, da dieser einen Schulterblick beim Spurwechsel nicht ersetzen sollte.
Der Travel Assist ist bei langen, eintönigen Autobahnstrecken gut verwendbar, wobei aber das ACC schon bei, für mein Gefühl, großen Abständen zum Vordermann eingreift (trotz geringstem gewählten Abstand). Dies geschieht zudem teilweise auch noch recht abrupt. Also verzichtet man entweder darauf oder man ändert gezwungener Weise sein Fahrverhalten und wechselt schon frühzeitig die Spur. Dies führt allerdings dazu, dass immer wieder mal andere Verkehrsteilnehmer glauben, in die Lücke einscheren zu müssen. Dies führt dann wieder zu einem weiteren Bremsvorgang des ACC.
Ich bin also noch ein wenig in der Findungsphase, ob ich das ACC als vorteilhafte bewerte.
Ergonomie
Im Superb hat (fast) alles seinen gewohnten Platz und es entstehen keine großen Fragen. Lediglich zwei Punkte sind mir aufgefallen:
Das Columbus ist trotz fehlenden physischen Knöpfen gut verwendbar (für die Lautstärkenregelung verwende ich sowieso immer das Drehrad am Lenkrad). Allerdings fehlt mir die durchgängige Möglichkeit im System einen Schritt zurück zu kommen. Teilweise kann man nur über die Menü- oder Hometaste aus einem Untermenü wieder rauskommen. Wieso bitte? Das wäre leicht programmiertechnisch zu ändern.
Die Platzierung des Tempomatwählhebels finde ich als wenig geglückt. Bei den BMWs war der Tempomat über die Tasten am Lenkrad zu steuern, was ich als viel angenehmer empfand. Mir passiert es des Öfteren, dass ich anstatt des Tempomaten die Lichthupe betätige. Wenig zur Freude der anderen Verkehrsteilnehmer.
In Summe aber aus ergonomischer Sicht ein gelungenes Auto.
Materialqualität
Die Alcantara-Ausstattung gefällt mir äußerst gut. Alle Materialien fühlen sich hochwertig an. Hartes Plastik findet sich lediglich in den zu erwartenden Bereichen im Fußraum.
Als großen Vorteil empfinde ich den fast gänzlichen Verzicht auf Klavierlack. Mag zwar optisch zu Beginn gut aussehen. Allerdings mögen Staub und Fingerabdrücke diese Flächen ganz besonders. Und mit der Zeit zerkratzen diese Flächen auch bei pfleglicher Behandlung. Der Carbon-Look des Superb ist da weitaus vorteilhafter.
Platz
Den schier unermesslichen Raum für die Fahrgäste kannte ich ja schon von meinem alten Superb. Nachdem nun 2 Kindersitze auf der Rückbank festgemacht sind, schätze ich speziell die große Beinfreiheit im Fond. In den BMWs war das fast schon zu eng.
Nominell fasst der Superb mit 660 Liter um ca. 15 Liter mehr als der Gran Tourer mit der 5 Sitz-Konfiguration. Allerdings war dort der Kofferraum variabler nutzbar. Die 40:20:40-Teilung der Rücksitzlehne werde ich definitiv vermissen. Der doppelte Ladeboden im 2er war deutlich tiefer. Zuletzt hatte ich den Boden aber aufgrund des Platzbedarfs zur Gänze entfernt. Wer Kinder hat, kann nachvollziehen, dass der Kofferraum unglaublich schnell voll werden kann (Kinderwagen, Räder/Roller der Kinder, Skiausrüstung, …).
Der variable Ladeboden im Superb ist für mich nicht sinnvoll nutzbar. Im Moment liegt da nur eine Faltkiste darunter. Bei Fahrten mit der Family senke ich diesen sowieso immer ab. Aus meiner Sicht daher unnötig.
Übersichtlichkeit
Für die Größe ist der Superb erstaunlich übersichtlich. Im 2er hatte mich die bei Abbiegevorgängen genau im Sichtfeld platzierte A-Säule immer massiv gestört. Im Superb gibt es keine Einschränkungen dieser Art. Selbst nach hinten ist das Fahrzeugende gut einsehbar. Trotzdem ist die Rückfahrkamera hilfreich. Wenn nicht in einem Paket enthalten, hätte ich darauf wohl verzichtet. Mittlerweile sehe ich es als gute Option.
Ausstattung
Habe den Superb für meine Verhältnisse recht gut ausgestatten. Auf folgende wesentlichen Optionen habe ich verzichtet:
Das Canton-Soundystem ist für mich gleichwertig zu den Systemen in meinem BMWs. Vielleicht sogar etwas darüber einzuordnen. Allerdings hängt die Qualität eher von der Datenqualität ab. Für einen Normalhörer wie mich ist das System aber als sehr gut einzustufen.
Auto Hold war jene Funktion, die ich in den BMWs am meisten vermisst habe. Endlich hab ich es wieder.
Konnektivität / Navi
Ich mag das Columbus, auch wenn man dazu immer wieder Kritik liest. Die fehlenden haptischen Drehknöpfe vermisse ich nicht. Allerdings wie schon geschrieben ein durchgängiger „Zurück“-Button. Wenn es nicht in einem Paket enthalten gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich mit dem Amundsen das Auslangen gefunden.
Die Konfigurierbarkeit des Systems und des Virtual Cockpits finde ich gut. Gewöhnungsbedürftig war für mich aber, dass sich beim Verschieben der Kacheln im Menü diese zuerst vertikal weiterschieben und nicht zuerst horizontal (wie bei diversen Handys und Tablets).
Mit der Sprachsteuerung bin ich noch nicht ganz auf Du. Insbesondere bei der Navizieleingabe verstehen wir uns beide noch nicht so ganz. Wird schon noch…
Die Routenführung ist dann aber einwandfrei.
Super finde ich das drahtlose Laden des Handys ohne Kabelgewirr und die drahtlose CarPlay-Anbindung. Funktioniert ohne Probleme. Auch wenn die Suchmöglichkeit in Youtube Music verbesserungsbedürftig ist. Aber das liegt nicht in der Hand von Skoda.
Ich wusste allerdings nicht, dass CarPlay keinen E-Mail Client hat. Hätte mir gern E-Mails vorlesen lassen. Ist aber ebenfalls kein Skoda-Thema.
Zusatzausrüstung
Aufgrund des notwendigen Radtransportes habe ich mir einen Thule Easyfold XT3 zugelegt. Bis auf eine kleine Testrunde aber noch nicht genutzt.
Weiters habe ich mir eine Gummimatte für den Kofferraum (dreckige Räder/Roller der Kleinen, nasse Skiausrüstung) und als „Highlight“ einen Energydrink-Getränkehaltereinsatz zugelegt. Die Getränkehalter des Superbs sind leider für schmale Energydrink-Dosen nicht zu gebrauchen.
Ob ich mir eine Dashcam zulege, weiß ich noch nicht ganz. Ich überlege noch bzgl. der Sinnhaftigkeit. Vorsichtshalber ist aber im Superb schon mal die USB-C-Buchse am Spiegel verbaut.
Erstes Fazit
Wenn die Zuverlässigkeit genauso hoch ist, wie bei meinem ersten Superb, werden wir ganz dicke Freunde. Auf die voraussichtlich nächsten 4 Jahre und 180.000km.
Der Škoda Konfigurator (Code: KJ2U3J)
Kurz zu meiner Fahrzeughistorie, um meine Vergleichsbasis zu verstehen:
- 06/2007-03/2010 VW Polo IV 1.9TDI - 127.000km
- 03/2010-01/2011 VW Golf V Combi 2.0TDI - 51.000km
- 01/2011-02/2014 Skoda Superb 3T Combi 2.0TDI - 177.000km
- 02/2014-07/2014 VW Tiguan I 2.0TDI - 23.000km
- 07/2014-03/2017 BMW 320d Touring - 145.000km
- 03/2017-03/2021 BMW 218d Gran Tourer - 160.000km
- Ab 04/2021 Skoda Superb 3V Combi 2.0TDI
Ende 2020 durfte ich mich wieder für ein neues Firmenfahrzeug entscheiden, wobei grundsätzlich zwischen Mercedes, BMW, Opel, Ford, VW, Audi und Skoda gewählt werden kann. Maßgebliche finanzielle Entscheidungskriterien waren einerseits die Leasingrate und andererseits die Grenze von 138g CO2 aufgrund der österreichischen Versteuerungssätze (Regelsatz 1,5% des Kaufpreises, über dem Grenzwert 2,0%).
Nach 7 Jahren BMW wollte ich eigentlich aus Gewohnheit wieder eine 2er Gran Tourer bestellen. Allerdings mit etwas veränderter Ausstattung. Ein Punkt der mich am Gran Tourer auf Dauer am meisten gestört hat, war das bockige Sportfahrwerk iVm den Runflat-Reifen, also kam nur das adaptive Fahrwerk in Frage. Dies insbesondere auch, da sowohl Frau als auch die beide Kinder nicht müde wurden, das zu bemängeln.
Also habe ich einige Ausstattungsvarianten von diversen Händlern und Leasinggesellschaften durchrechnen lassen. Interessanterweise waren die Leasingkonditionen des Gran Tourer trotz gleichem Kaufpreis gegenüber 2017 deutlich schlechter (schlechter Wiederverkaufswert aufgrund des nahenden Modellendes?).
Parallel habe ich den Superb als Vergleich durchrechnen lassen. Bei ebenfalls gleichem Kaufpreis lag die Leasingrate deutlich darunter. Nachdem ich mit dem alten Superb schon gute Erfahrungen gemacht hatte, habe ich mich schließlich doch für diesen entschieden.
Zur Ausstattung folgende Anmerkungen:
- War noch nie ein Freund von Automatik, daher habe ich mich bewusst wieder für einen Handschalter entschieden.
- 150PS empfinde ich für mein Fahrprofil als ausreichend.
- Lederausstattung ist für mich ein No-go, daher war das Alcantara der Sportline sehr willkommen.
- Wunschfahrbe wäre Dragon Skin gewesen, aber da hat die Holde nicht mitgespielt. Daher das schmutzunempfindliche Steel Grey.
- Ursprünglich wollte ich 19-Zöller, aber iVm dem Canton Soundsystem hätte ich die CO2 Grenze überschritten. Daher bewusst 18-Zöller, welche für mich die optische Untergrenze für den Superb darstellen.
- Großes Navi und die ganzen Fahrassistenzsysteme waren für mich nicht so wichtig, gab es aber günstig im Paket.
- Nachdem ich immer wieder mal mein Mountainbike und/oder jener der Söhne transportiere, war eine Anhängerkupplung ein Muss.
- Meine typische fast tägliche Pendlerstrecke führt über knapp 90km einfache Strecke fast ausschließlich über österreichische Autobahnen.
- Dazu kommen am Wochenende kurze Stadtstrecken, zwei Mal im Monat längere Strecken über 150km (70% Autobahn bzw. 30% Landstraße) bzw. ein paar Mal im Jahr über 600km (Autobahn).
- In Summe lege ich im Schnitt ca. 4.000km im Monat bzw. 45.000km im Jahr zurück.
- Ich fahr gern zügig unter Ausreizung der Toleranzen, bin aber seit 5 Jahren straffrei.
Optik
Da mir das Sortiment von Mercedes, Opel und Ford optisch wenig zusagt, kamen nur Modelle von BMW, VW, Audi und Skoda in die engere Auswahl. Neben diversen BMW-Modellen empfinde ich den Superb trotz des älteren Designs als „sportlich“ und sehr ansprechend. Besonders das Langgestreckte empfinde ich sehr gefällig. Wie schon geschrieben, würden dem Superb aufgrund der Fahrzeuggröße 19-Zöller gut tun, aber die 18-Zöller gehen auch gerade noch. Darunter sehen die Räder sehr verloren auf dem Auto aus. Zur Farbe Steel Grey habe ich schon sehr viel positives Feedback bekommen. Ein großer Vorteil davon ist zusätzlich die Schmutzunempfindlichkeit.
Alles in allem bin ich mit meiner Wahl aus optischen Gründen sehr zufrieden.
Sitzkomfort
Nachdem ich auch mal sehr lange Strecken unterwegs bin, spielt der Sitzkomfort eine große Rolle. Als beste Sitze bisher empfand ich die Sportsitze im 3er BMW. Jene im 2er waren sehr ähnlich, wenn auch nicht ganz auf diesem Niveau.
Die Superb-Sportsitze finde ich straff aber trotzdem bequem. Auch die integrierten Kopfstützen machen sich sehr gut. Durch meine schmalen Oberkörper vermisse ich die verstellbaren Wangen der Lehnen der BMWs, ist aber nicht so, dass ich unkontrolliert hin und her rutsche.
Bei längeren Fahrten und entspannter Beinhaltung drücken die Wangen der Sitzfläche ein wenig gegen die Oberschenkel, aber nicht so, dass es unangenehm wird.
Hätte aufgrund der Erfahrungen aus den BMWs gerne auch die manuell ausziehbaren Schenkelauflagen gehabt. Warum diese aber nur iVm dem elektrischen Beifahrersitz zu haben sind, hat sich mir nicht erschlossen. Hab dann aus Kostengründen darauf verzichtet und ehrlich gesagt, so richtig vermisst habe ich diese dann doch nicht.
Zusammengefasst können auch lange Strecken sehr entspannt sitzend zurückgelegt werden.
Fahrkomfort
Die letzten beiden BMWs hatten beide das M-Sportfahrwerk verbaut. Im 3er war dieses straff und passend zur Charakteristik des Autos. Im 2er hingegen eher eine Zumutung, zumindest auf schlechter Fahrbahn. Daher wollte ich dieses Mal unbedingt ein adaptives Fahrwerk (DCC). Dieses ist im Superb sehr komfortabel abgestimmt. Gemeinsam mit dem langen Radstand ergibt sich dadurch ein sehr angenehmes Reisen (insbesondere im Comfort-Modus).
Der Sportmodus lässt das Fahrwerk schon straffer werden, allerdings entspricht das eher dem Normal-Modus der BMWs. Empfinde ich aber nicht unbedingt als Nachteil, da der Superb kein Landstraßenräuber sondern komfortabler Reisebegleiter sein soll.
Was ich als sehr angenehm empfinde, ist die Ruhe im Auto nicht zuletzt aufgrund der geräuschdämmenden Scheiben. Bei über 200km/h (auf einer kurzen Strecke unbegrenzter deutschen Autobahn) ist es immer noch relativ ruhig. Im 2er hatte ich dieselbe Geräuschkulisse schon bei etwa 160km/h.
Fahrdynamik
Bei den BMWs habe ich besonders die agilen und durchzugsstarken Motoren mit 184PS (3er) bzw. 150PS (2er) geliebt. Der Superb war zumindest die ersten Kilometer aus dem Drehzahlkeller heraus doch um einiges behäbiger. Besonders im Eco-Modus ging nicht wirklich viel weiter. Aber auch der Sport-Modus hat seinem Namen keine Ehre gemacht. Nach der ersten Einfahrphase hat sich dies etwas gelegt, allerdings ist die 150PS-Maschine kein Ausbund an Dynamik. Aber auch hier gilt: Zum entspannten Reisen reicht es allemal.
Assistenzsysteme
War noch nie ein Fan der ganzen Helferleins, auch wenn man sich mit der Zeit daran gewöhnt. Meine bisherigen Fahrzeuge hatten nur „einfache“ Tempomaten und weder Spurhalte- noch Spurwechselassistenten.
Der Spurehalteassistent ist grundsätzlich ok, wenn auch etwas „linkslastig“. Dies macht sich in engen Baustellenbereichen mit Betonleitwand auf der rechten Seite bemerkbar. Da würde sich der Assistent schon sehr nah an die benachbarte Linke Spur bewegen. In diesen Situationen daher lieber manuell eingreifen.
Den Spurwechselassistenten empfinde ich als hilfreich, wenn auch nicht unbedingt notwendig, da dieser einen Schulterblick beim Spurwechsel nicht ersetzen sollte.
Der Travel Assist ist bei langen, eintönigen Autobahnstrecken gut verwendbar, wobei aber das ACC schon bei, für mein Gefühl, großen Abständen zum Vordermann eingreift (trotz geringstem gewählten Abstand). Dies geschieht zudem teilweise auch noch recht abrupt. Also verzichtet man entweder darauf oder man ändert gezwungener Weise sein Fahrverhalten und wechselt schon frühzeitig die Spur. Dies führt allerdings dazu, dass immer wieder mal andere Verkehrsteilnehmer glauben, in die Lücke einscheren zu müssen. Dies führt dann wieder zu einem weiteren Bremsvorgang des ACC.
Ich bin also noch ein wenig in der Findungsphase, ob ich das ACC als vorteilhafte bewerte.
Ergonomie
Im Superb hat (fast) alles seinen gewohnten Platz und es entstehen keine großen Fragen. Lediglich zwei Punkte sind mir aufgefallen:
Das Columbus ist trotz fehlenden physischen Knöpfen gut verwendbar (für die Lautstärkenregelung verwende ich sowieso immer das Drehrad am Lenkrad). Allerdings fehlt mir die durchgängige Möglichkeit im System einen Schritt zurück zu kommen. Teilweise kann man nur über die Menü- oder Hometaste aus einem Untermenü wieder rauskommen. Wieso bitte? Das wäre leicht programmiertechnisch zu ändern.
Die Platzierung des Tempomatwählhebels finde ich als wenig geglückt. Bei den BMWs war der Tempomat über die Tasten am Lenkrad zu steuern, was ich als viel angenehmer empfand. Mir passiert es des Öfteren, dass ich anstatt des Tempomaten die Lichthupe betätige. Wenig zur Freude der anderen Verkehrsteilnehmer.
In Summe aber aus ergonomischer Sicht ein gelungenes Auto.
Materialqualität
Die Alcantara-Ausstattung gefällt mir äußerst gut. Alle Materialien fühlen sich hochwertig an. Hartes Plastik findet sich lediglich in den zu erwartenden Bereichen im Fußraum.
Als großen Vorteil empfinde ich den fast gänzlichen Verzicht auf Klavierlack. Mag zwar optisch zu Beginn gut aussehen. Allerdings mögen Staub und Fingerabdrücke diese Flächen ganz besonders. Und mit der Zeit zerkratzen diese Flächen auch bei pfleglicher Behandlung. Der Carbon-Look des Superb ist da weitaus vorteilhafter.
Platz
Den schier unermesslichen Raum für die Fahrgäste kannte ich ja schon von meinem alten Superb. Nachdem nun 2 Kindersitze auf der Rückbank festgemacht sind, schätze ich speziell die große Beinfreiheit im Fond. In den BMWs war das fast schon zu eng.
Nominell fasst der Superb mit 660 Liter um ca. 15 Liter mehr als der Gran Tourer mit der 5 Sitz-Konfiguration. Allerdings war dort der Kofferraum variabler nutzbar. Die 40:20:40-Teilung der Rücksitzlehne werde ich definitiv vermissen. Der doppelte Ladeboden im 2er war deutlich tiefer. Zuletzt hatte ich den Boden aber aufgrund des Platzbedarfs zur Gänze entfernt. Wer Kinder hat, kann nachvollziehen, dass der Kofferraum unglaublich schnell voll werden kann (Kinderwagen, Räder/Roller der Kinder, Skiausrüstung, …).
Der variable Ladeboden im Superb ist für mich nicht sinnvoll nutzbar. Im Moment liegt da nur eine Faltkiste darunter. Bei Fahrten mit der Family senke ich diesen sowieso immer ab. Aus meiner Sicht daher unnötig.
Übersichtlichkeit
Für die Größe ist der Superb erstaunlich übersichtlich. Im 2er hatte mich die bei Abbiegevorgängen genau im Sichtfeld platzierte A-Säule immer massiv gestört. Im Superb gibt es keine Einschränkungen dieser Art. Selbst nach hinten ist das Fahrzeugende gut einsehbar. Trotzdem ist die Rückfahrkamera hilfreich. Wenn nicht in einem Paket enthalten, hätte ich darauf wohl verzichtet. Mittlerweile sehe ich es als gute Option.
Ausstattung
Habe den Superb für meine Verhältnisse recht gut ausgestatten. Auf folgende wesentlichen Optionen habe ich verzichtet:
- Sportpaket: Wegen den 19-Zöllern, dafür DCC und Heckklappe mit Komfortöffnung extra.
- Alarmanlage: Bei einem Privatauto überlegenswert, beim Firmenfahrzeug eher nicht.
- Beheizbare Frontscheibe: Bin zwar Laternenparker und daher verdammt zum gelegentlichen Eiskratzen, allerdings hab ich trotzdem darauf verzichtet.
- Elektrischer Beifahrersitz: Da hat nur meine Holde zu sitzen. Einmal eingestellt und gut ist’s.
- Area View: Ist das wirklich sinnvoll nutzbar? Der Preis dafür war mir jedenfalls zu hoch.
- Panoramaglasdach: Das hat wohl am meisten geschmerzt. Ich mochte den hellen Innenraum trotz schwarzen Himmel im 2er. Allerdings gab mein mir selbst auferlegtes Budget das Glasdach nicht mehr her.
Das Canton-Soundystem ist für mich gleichwertig zu den Systemen in meinem BMWs. Vielleicht sogar etwas darüber einzuordnen. Allerdings hängt die Qualität eher von der Datenqualität ab. Für einen Normalhörer wie mich ist das System aber als sehr gut einzustufen.
Auto Hold war jene Funktion, die ich in den BMWs am meisten vermisst habe. Endlich hab ich es wieder.
Konnektivität / Navi
Ich mag das Columbus, auch wenn man dazu immer wieder Kritik liest. Die fehlenden haptischen Drehknöpfe vermisse ich nicht. Allerdings wie schon geschrieben ein durchgängiger „Zurück“-Button. Wenn es nicht in einem Paket enthalten gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich mit dem Amundsen das Auslangen gefunden.
Die Konfigurierbarkeit des Systems und des Virtual Cockpits finde ich gut. Gewöhnungsbedürftig war für mich aber, dass sich beim Verschieben der Kacheln im Menü diese zuerst vertikal weiterschieben und nicht zuerst horizontal (wie bei diversen Handys und Tablets).
Mit der Sprachsteuerung bin ich noch nicht ganz auf Du. Insbesondere bei der Navizieleingabe verstehen wir uns beide noch nicht so ganz. Wird schon noch…
Die Routenführung ist dann aber einwandfrei.
Super finde ich das drahtlose Laden des Handys ohne Kabelgewirr und die drahtlose CarPlay-Anbindung. Funktioniert ohne Probleme. Auch wenn die Suchmöglichkeit in Youtube Music verbesserungsbedürftig ist. Aber das liegt nicht in der Hand von Skoda.
Ich wusste allerdings nicht, dass CarPlay keinen E-Mail Client hat. Hätte mir gern E-Mails vorlesen lassen. Ist aber ebenfalls kein Skoda-Thema.
Zusatzausrüstung
Aufgrund des notwendigen Radtransportes habe ich mir einen Thule Easyfold XT3 zugelegt. Bis auf eine kleine Testrunde aber noch nicht genutzt.
Weiters habe ich mir eine Gummimatte für den Kofferraum (dreckige Räder/Roller der Kleinen, nasse Skiausrüstung) und als „Highlight“ einen Energydrink-Getränkehaltereinsatz zugelegt. Die Getränkehalter des Superbs sind leider für schmale Energydrink-Dosen nicht zu gebrauchen.
Ob ich mir eine Dashcam zulege, weiß ich noch nicht ganz. Ich überlege noch bzgl. der Sinnhaftigkeit. Vorsichtshalber ist aber im Superb schon mal die USB-C-Buchse am Spiegel verbaut.
Erstes Fazit
Wenn die Zuverlässigkeit genauso hoch ist, wie bei meinem ersten Superb, werden wir ganz dicke Freunde. Auf die voraussichtlich nächsten 4 Jahre und 180.000km.