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Der kommende VW-Chef Pischetsrieder räumt kräftig auf. Das Ergebnis wird auf der Aufsichtsratssitzung am 23. November präsentiert - herauskommen wird ein VW-Modell mit noch offenem BMW-Anteil. Konturen sind schon zu erkennen.
Scharfkantige Positionierung stößt auf Skepsis
So hat der ehemalige BMW-Vorstandsvorsitzende Pischetsrieder eine Aufteilung der Konzernmarken in eine -sportliche Familie- mit Audi, Lamborghini und Seat sowie die -mehr klassische- Linie mit VW, Bentley und Skoda angekündigt. Der Bayer räumt den unter Piech stets dementierten Kannibalisierungseffekt von Konzernangeboten ein, er sprach von Überlappung einiger Produkte wie Seat Leon und VW Golf. Die Marken-Familien müssten stärker auseinander gerückt werden. So dürfe ein neuer Seat Leon nicht als Konkurrent zum Audi A 3 auftreten. Scharfkantige Positionierung lautet die Formel, deren praktische Umsetzung bei Analysten aber noch auf Skepsis stößt.
Personalkarussell auf Topebene
Scharfkantig könnte auch der Schnitt im Top-Management ausfallen. Nach Chef-Kommunikator Klaus Kocks erwischte es Tony Gott an der Spitze der Tochter Rolls-Royce/Bentley. Gründe für die Trennung von dem Briten werden nicht genannt, aber bei künftig zwei Markenfamilien sitzen noch einige Oberhäupter zu viel am Steuer. Deshalb passen auch Spekulationen über einen Abschied von Audi-Chef Franz-Josef Paefgen ins Bild. Sollte Pischetsrieder wie zuvor Piech Konzern und Marke VW führen, wäre für Paefgen kein rechter Platz mehr im Unternehmen.
Winterkorn als Chef der Sport-Sparte?
Als Kandidaten für die Führung der sportlichen Familie wird VW- Entwicklungsvorstand Martin Winterkorn genannt oder auch Brasilien-Chef Martin Demel (früher Audi-Boss), nicht aber Paefgen. Ihn hatte Piech in diesem Jahr mehrfach angegriffen. Auf die Frage nach einem neuen Audi-Chef sagte Piech: Dieses Problem steht derzeit nicht an. Derzeit war Mitte September.
Pischetsrieder: Hält er zu Büchelhofer?
Ungewöhnlich deutlich hat VW dagegen Spekulationen dementiert, Finanzvorstand Bruno Adelt und sein für Vertrieb zuständiger Kollege Robert Büchelhofer würden vorzeitig gehen. Dies entbehre jeder Grundlage. Branchenkenner verweisen gerne darauf, dass Büchelhofer schon bei BMW unter Pischetsrieder sein Amt verlor. Dabei soll allerdings der mächtige BMW-Aufsichtsratsvorsitzende Eberhard von Kuenheim eine entscheidende Rolle gespielt haben. Im VW-Umfeld ist zu hören, Pischetsrieder halte große Stücke auf Büchelhofer.
Seat-Connection
Doch prompt tauchen Meldungen auf, Seat-Marketingvorstand Lars-Henner Santelmann solle Adelt ersetzen, dessen Vertrag ohnehin nur noch ein Jahr läuft. Seat-Marketingdirektor Jörn Hinrichs werde für Büchelhofer nachrücken. Passen würden diese Personalien insofern, da Pischetsrieder Chef der spanischen VW-Tochter ist und die beiden kennt. Vermutet wird, der 53-Jährige werde sich auch auf Vertraute aus BMW-Zeiten stützen, zum Beispiel auf BMW-PR-Chef Richard Gaul.
D1 und W12: Keine Abkehr von der Luxus-Linie
Während Pischetsrieder zum Thema Personal öffentlich schweigt, äußerte er sich unmissverständlich zu zwei anderen wichtigen Themen: Die vom einflussreichen Betriebsratsvorsitzenden Klaus Volkert ins Visier genommene Luxusstrategie werde nicht ad acta gelegt. Wir bauen den D1 oder den Sportwagen W 12 nicht als Selbstzweck, sondern als Botschaft für Qualität und technische Kompetenz, betonte er.
Formel 1 ist kein Thema bei VW
Eine klare Absage erteilte er dagegen einem VW-Einstieg in die Formel 1: Das ist für uns kein Thema. Der einfache Grund ist: Ich weiß, wie immens der Aufwand ist, nicht allein finanziell, sondern vor allem im personellen Engagement. Der Bayer muss es wissen, schließlich hat er BMW in die Formel 1 geschoben. Bei VW setzt er nun (Marken-) Familien zusammen. Doch in Familien soll es nicht nur harmonisch zugehen.
Scharfkantige Positionierung stößt auf Skepsis
So hat der ehemalige BMW-Vorstandsvorsitzende Pischetsrieder eine Aufteilung der Konzernmarken in eine -sportliche Familie- mit Audi, Lamborghini und Seat sowie die -mehr klassische- Linie mit VW, Bentley und Skoda angekündigt. Der Bayer räumt den unter Piech stets dementierten Kannibalisierungseffekt von Konzernangeboten ein, er sprach von Überlappung einiger Produkte wie Seat Leon und VW Golf. Die Marken-Familien müssten stärker auseinander gerückt werden. So dürfe ein neuer Seat Leon nicht als Konkurrent zum Audi A 3 auftreten. Scharfkantige Positionierung lautet die Formel, deren praktische Umsetzung bei Analysten aber noch auf Skepsis stößt.
Personalkarussell auf Topebene
Scharfkantig könnte auch der Schnitt im Top-Management ausfallen. Nach Chef-Kommunikator Klaus Kocks erwischte es Tony Gott an der Spitze der Tochter Rolls-Royce/Bentley. Gründe für die Trennung von dem Briten werden nicht genannt, aber bei künftig zwei Markenfamilien sitzen noch einige Oberhäupter zu viel am Steuer. Deshalb passen auch Spekulationen über einen Abschied von Audi-Chef Franz-Josef Paefgen ins Bild. Sollte Pischetsrieder wie zuvor Piech Konzern und Marke VW führen, wäre für Paefgen kein rechter Platz mehr im Unternehmen.
Winterkorn als Chef der Sport-Sparte?
Als Kandidaten für die Führung der sportlichen Familie wird VW- Entwicklungsvorstand Martin Winterkorn genannt oder auch Brasilien-Chef Martin Demel (früher Audi-Boss), nicht aber Paefgen. Ihn hatte Piech in diesem Jahr mehrfach angegriffen. Auf die Frage nach einem neuen Audi-Chef sagte Piech: Dieses Problem steht derzeit nicht an. Derzeit war Mitte September.
Pischetsrieder: Hält er zu Büchelhofer?
Ungewöhnlich deutlich hat VW dagegen Spekulationen dementiert, Finanzvorstand Bruno Adelt und sein für Vertrieb zuständiger Kollege Robert Büchelhofer würden vorzeitig gehen. Dies entbehre jeder Grundlage. Branchenkenner verweisen gerne darauf, dass Büchelhofer schon bei BMW unter Pischetsrieder sein Amt verlor. Dabei soll allerdings der mächtige BMW-Aufsichtsratsvorsitzende Eberhard von Kuenheim eine entscheidende Rolle gespielt haben. Im VW-Umfeld ist zu hören, Pischetsrieder halte große Stücke auf Büchelhofer.
Seat-Connection
Doch prompt tauchen Meldungen auf, Seat-Marketingvorstand Lars-Henner Santelmann solle Adelt ersetzen, dessen Vertrag ohnehin nur noch ein Jahr läuft. Seat-Marketingdirektor Jörn Hinrichs werde für Büchelhofer nachrücken. Passen würden diese Personalien insofern, da Pischetsrieder Chef der spanischen VW-Tochter ist und die beiden kennt. Vermutet wird, der 53-Jährige werde sich auch auf Vertraute aus BMW-Zeiten stützen, zum Beispiel auf BMW-PR-Chef Richard Gaul.
D1 und W12: Keine Abkehr von der Luxus-Linie
Während Pischetsrieder zum Thema Personal öffentlich schweigt, äußerte er sich unmissverständlich zu zwei anderen wichtigen Themen: Die vom einflussreichen Betriebsratsvorsitzenden Klaus Volkert ins Visier genommene Luxusstrategie werde nicht ad acta gelegt. Wir bauen den D1 oder den Sportwagen W 12 nicht als Selbstzweck, sondern als Botschaft für Qualität und technische Kompetenz, betonte er.
Formel 1 ist kein Thema bei VW
Eine klare Absage erteilte er dagegen einem VW-Einstieg in die Formel 1: Das ist für uns kein Thema. Der einfache Grund ist: Ich weiß, wie immens der Aufwand ist, nicht allein finanziell, sondern vor allem im personellen Engagement. Der Bayer muss es wissen, schließlich hat er BMW in die Formel 1 geschoben. Bei VW setzt er nun (Marken-) Familien zusammen. Doch in Familien soll es nicht nur harmonisch zugehen.